Samstag, 3. Oktober 2015
Ibtissam
Sie ist die klügste und tiefgründige Frau, die ich hier kennengelernt habe. Nicht eben eine Schönheit im üblichen Sinne, hat aber so leuchtende Augen, die Humor und tiefe Menschenkenntnis spiegeln. Sir ist sehr besonders und hat so auch einen besonderen Lebensweg eingeschlagen:
Ihr Mann Hamudi ist geschieden und hat aus erster Ehe drei Kinder, Bader, 12, Lien, 8 und Adam, 5. Sie leben bei ihrem Vater und Ibtissam, sagen Mama zu ihr, nicht, weil sie müssen, sondern weil die Beziehung diesen Charakter hat. Sie alle haben großes Glück miteinander.
Sir leben im Norden von Amman, also von uns aus in der entgegengesetzten Richtung; es ist schon eine kleine Reise dorthin, aber sie lohnt sich. Denn hier gibt es selbst im Sommer grünes Gras, deutlich mehr Bäume, Hügel und Platz zwischen den Häusern.

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Amani
Sie wohnt mit ihrem Mann Ali und den drei Jungs Isa, Abud und Omar (9, 6, 2) in einer auch kleinen, nicht so intakten Wohnung, die aber einen sehr schönen Außenbeleuchtung mit vielen Bäumen und Pflanzen hat. Die Wohngegend ist eher gehpben, was man u. a. an durchgehenden Gehwegen und verhältnismäßig wenig Müll auf den Straßen erkennen kann.

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Der Rest der Familie
Es gibt noch drei weitere Schwestern von Feras, die nicht in Sahab wohnen, sonsern in verschiedenen Teilen von Amman. Die älteste heißt Djamile und ist verheiratet mit Mustafa, sie wohnen zusammen mit ihren fünf Kindern in einer kleinen, aber intakten (hier nicht selbstverständlich!) Mietwohnung in der sehr hügeligen Altstadt. Ahmad ist mit 24 der älteste und arbeitet als Programmierer. Dima ist mit Mohammad aus dem Oman verheiratet, sie wollen aber zusammen in Amman leben, wenn er hier Arbeit gefunden hat. Zur Zeit ist sie mit ihrem 4 Monte alten Söhnchen Rajan bei ihren Eltern. Aya studiert Geschichte mit Stipendium an der staatlichen jordanischen Universität und der 18 jährige Mohammad arbeitet an seinem Abitur. Rahaf ist mit ihren acht Jahren das Nesthäkchen.

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Freitag, 18. September 2015
Wieder da
Nach langer Zeit endlich wieder ein paar Zeilen von mir; liebe Nicola, vielen Dank, dass du immer wieder nachgefragt hast ☺.
Es ist einiges passiert, aber zuerst will ich die Hausbeschreibung beenden:
In der unteren Etage befindet sich ein Familienwohnzimmer, ein Gästewohnzimmer, die Küche, zwei Bäder, das Elternschlafzimmer und Doha Zimmer. Abud (eigentlich Abdelrahman) hat kein eigenes Zimmer, er schläft auf den Matten, mit denen das Familienzimmer ausgelegt ist, oder - wenn es sehr warm ist - draußen.
Von der Eingangstür gelangt man als erstes ins Treppenhaus. Das ist wie alle Räume im Haus mit Steinfliesen ausgelegt. In der ersten Etage wohnen zwei Familien: Bruder Rabiar mit Nahah und ihren 3 Söhne Mohammed (8), Ahmad (6) und Adam (4). Ein viertes Kind ist unterwegs, och steht nicht fest, was es wird.
Auf der anderen Seite wohnen Bruder Khaled und seine Freundin Hudda, die in den nächsten drei Wochen ihr erstes Kind erwarten - ein Junge.
Überhaupt sind (auch) hier die Jungs gewaltig in der Überzahl, Ranya ist außer Baby Hala das einzige Mädchen im Haus.
Aber es gibt noch Rabab, Schwester von Feras, die mit ihren fünf Kindern im benachbarten Mietshaus wohnt. Ihr Mann ist vor knapp zwei Jahren an einer Herzkrankheit gestorben. Das Überleben ist hier für eine Witwe mit Kindern extrem schwer, nicht nur finanziell. Es gibt zwar Sozialgeld, aber das reicht nicht für dieser hohen Festkosten. Glücklicherweise sind Grundnahrungsmittel hier günstig und haben feste Preise.
Rababs Kinder sind Dunya (auch Dina, 13), Danya (12), Jahya (dass ein Junge, 10), Lina (auch Lulu, 9) und Mohammed (auch Mido, 7).
Und nach eine Etage höher wohnen wir.Über uns gibt es nur noch einen Taubenschlag und die Wassertanks für sie einzelnen Wohnungen.

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Montag, 24. August 2015
Der Blick aus dem Tor


Das Grundstück ist von der Straße getrennt durch eine zweieinhalb Meter hohe Mauer und ein großes eisernes Schiebetor - wie alle anderen Häuser hier auch. So können sich die muslimischen Frauen, die sich Fremden nicht ohne Kopfbedeckung zeigen, in ihren Höfen und Gärten entspannt aufhalten. Vor dem Haus gibt es ein Stück Garten, in dem ein paar Olivenbäume, Kräuter und Blumen wachsen. Die andere Seite ist gepflastert und meistens stehen dort ein bis zwei der vier Autos.
-- Fortsetzung folgt --
...jetzt:
Etwas näher am Haus gibt es zwei glatt gepflasterte Terassen, eine offene, von der aus die Wohnung von Ranya und Ahmed (Bruder von Feras) zu erreichen ist. Die beiden haben einen fünfjährigen Sohn, Hamze, und eine kleine Tochter, Hala, vier Monate alt.
Die andere Seite ist überdacht und mit einer Brüstung umbaut, auf der viele Blumen stehen. Wenn Besuch da ist, sitzen hier die Frauen, um ein wenig vor fremden Blicken geschützt zu sein.
Die Außenbeleuchtung ist sehr hell, zumindest dann, wenn die Glühlampen funktionieren.
Vom Haupteingang gelangt man in die Räume der Großeltern (Sittu Maryam und Sidu Muhammad) und der unverheirateten Kinder. Das sind Doha, 22 Jahre alt und Abud, 20 Jahre alt. Doha studiert Englisch in der Wüstenstadt Zarca, Abud macht eine Ausbildung zum Sicherheitsfachmann.
-- Fortsetzung folgt --

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Endlich Aufatmen nach Hitzerekord
SONNE, SONNE, SONNE, SONNE und nie Regen. Wir haben heute nur (!) 32°, das ist wirklich entspannend. Seit ich hier angekommen bin, waren es immer zwischen 36° und 43° und nachts kaum mal unter 28°. Selbst für Jordanien war das ungewöhnlich. Da war alles etwas mühsam und die Behörden haben den Schulbeginn um eine Woche verschoben. Die Leute hier machen dann eher nachts etwas und schlafen dann bis mittag. Es ist vollkommen normal, dass kleine Kinder solange aufbleiben, bis sie von allein einschlafen oder ihre Eltern schlafen gehen.
Für mich ist das sehr schwierig, weil mein Biorhythmus noch immer auf das Leben in Deutschland eingestellt ist.
In einigen Tagen - genau am Sonntag, dem 1.9. - beginnt die Schule, ich bin sehr gespannt, wie die Tage hier dann aussehen...

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